Ein kleiner Einblick in die Pädagogik im Kurpfalzkindergarten
Bei uns haben Kinder das Recht auf
Spiel, unverplante Zeit, ernst genommen
zu werden, auf Mitbestimmung und den
heutigen Tag.
Mit der „Offenen Arbeit“ stellen wir das
Kind und seine Selbstbildungsprozesse
in den Mittelpunkt.
Statt traditionelle Gruppenräume gibt es
im „Offenen Kindergarten“ Bildungsräume.
Zum Beispiel der Bauraum, das Malzimmer,
das Esszimmer, der Bewegungsraum.
In jedem Bildungsraum sind
pädagogische Fachkräfte, die den Kindern
assistieren bei ihren Vorhaben.
Hinter den Bildungsräumen steht ein
Raumkonzept. Die Räume werden mit
Material ausgestattet, das den Interessen
der Kinder entgegenkommt. Alles
was offen zugänglich ist, fordert Kinder
auf, aktiv zu werden. Sie probieren aus,
experimentieren, forschen. Allein und
mit anderen. Das ist gewünscht. So erschließen
Kinder sich ihre Welt. Es ist
die Aufgabe der Fachkräfte, durch Beobachtung
herauszufinden, was die Kinder
interessiert. Sie in ihrem Tun zu
beobachten, zu begleiten, zu unterstützen.
Durch Fragen kommen sie mit den
Kindern ins Gespräch und erfahren mehr
über ihr Vorhaben und ihre Interessen.
Diese Beobachtungen sind dann wiederum
Grundlage für die weitere Arbeit.
Die Fachkräfte prüfen, ob das Raumund
Materialangebot noch genügend
Anreiz bieten. Sie tauschen sich aus und
beraten sich, über die weitere Vorgehensweise.
Sie folgen den Spuren der
Kinder und initiieren kleine Projekte. So
sind in jüngster Vergangenheit eine
Werkstatt und eine Kinderwohnung zusammen
mit den Kindern neu eingerichtet
worden.
Gruppenstrukturen sind durchlässig und
weichen offeneren Zuordnungen. Alle
Erzieherinnen teilen sich die Verantwortung
für alle Kinder. Schon mit der Eingewöhnung
werden Beziehungen gepflegt.
Jeweils eine Erzieherin ist von
Beginn an Ansprechpartner für Kind und
Familie, die Bezugserzieherin. Sie begleitet
das Kind in den ersten Wochen im
Haus, bis dem Kind die Räume, Abläufe
und Möglichkeiten bekannt sind. Manchmal
entstehen schon erste Sympathien,
die sich im Laufe der Zeit zu verlässlichen
Freundschaften entwickeln.
Der Tag ist strukturiert in Zeitfenster für
Ankommen und Abholen, Spielen, Angebotskreise,
Frühstück, Mittagessen. Innerhalb
dieser Zeitfenster entscheiden
die Kinder selbst, was sie spielen, mit
wem und wie lange. Sie entscheiden, ob
und wann sie essen und was sie essen
möchten. Täglich um 9.30 Uhr findet die
Versammlung aller Kinder, der Treffpunkt
statt. Ein Treffpunkthelfer moderiert
zusammen mit einer Erzieherin das
Treffen. Rituale wie ein Begrüßungslied,
Vorstellen der Angebote, Begrüßung
neuer Menschen im Haus und das Wochenabschlussgebet
am Freitag strukturieren
dieses Treffen.
In unsere Angebotskreise werden z. B.
Erzähltheater, Erzählkreis, Schwungtuch,
kleine Projekte, Kreatives und auch Ausflüge
angeboten. Die Kinder dürfen sich
ein Angebot aussuchen. Sie dürfen es
auch ablehnen. Die Kinder sind Akteur
ihrer eigenen Entwicklung. Es gibt Spielraum
für eigene Wege und das eigene
Tempo.
Wichtiges Kriterium für unsere Pädagogik
ist das Wohlbefinden und Wohlfühlen
jedes Kindes.