Impuls

Liebe Leserin, lieber Leser,
„Fürchte dich nicht. Ich bin da – trotzdem!“
Das ist die beste Botschaft des Lebens. Wir bekommen sie von Gott
mit auf unseren Lebensweg.
Aber reicht das angesichts der Weltkrisen und persönlichen Herausforderungen?
Da ist so viel, was uns Angst macht:
Über 18 Monate Krieg in der Ukraine.
Kein Ende in Sicht. Ausgang ungewiss. Alles wird teurer! Wie lange reicht mein Geld?
Ist die Klimakrise noch zu bremsen?
Wie geht es mit meinem Beruf weiter?
Welchen Weg geht unsere Beziehung?
Wenn wir die vielen Sorgen, die zurzeit in der Welt sind, an uns heranlassen, dann spüren wir, dass es
nicht einfach reicht, ein Bibelwort zu
hören und schon ist alles wieder gut.
Umso interessanter, dass Jesus es
ganz pragmatisch so sagt:
„In der Welt habt Ihr Angst. Aber seid getrost: Ich habe die Welt überwunden.“
Genauso ist es. In der Welt haben
wir immer wieder Angst. Das gehört
zum Leben einfach dazu. Jesus leugnet Angst nicht. Er nimmt sie ernst.
Keiner muss dem anderen einen Heldengesang anstimmen. Angst gehört
zum Leben dazu. Trotzdem gilt die
ruhige Zuversicht Jesu: „Seid getrost: Ich habe die Welt überwunden.“ Und das meint doch: Gott ist
da. Trotzdem. Auch wenn gerade
der Boden unter Dir wackelt.
Du kannst Dich an ihm festhalten.
Deine Ängste und Sorgen
werden niemals das Letzte sein.
Diesen Gedanken greift die
aktuelle Impulspost unserer Landeskirche EKHN auf. „ICH
BIN DA – trotzdem“ lautet das Motto. In den kommenden Wochen werden Sie den Impulsbrief in Ihrem
Briefkasten finden und die Fahne an
unserer Kirche wehen sehen.
Sie spricht von Zuversicht und Vertrauen in Gott – trotz schwieriger
Zeiten und Situationen.
„Haben Sie als Pfarrerin schon einmal an Gott gezweifelt?“, das hat
mich ein Konfirmand neulich gefragt.
„Ja“, habe ich ehrlich geantwortet, „manchmal zweifle ich.“
Dann hadere ich mit Gott, frage ihn,
warum er dies oder jedes geschehen
lässt, was in meinen Augen schrecklich und ungerecht ist.
Und trotzdem möchte ich das Gespräch mit Gott
nicht abbrechen lassen, möchte ihm
meine Fragen stellen und meine
Zweifel vorhalten. Ich will mit ihm
im Gespräch bleiben, möchte mit
Gott rechnen in meinem Leben und
baue auf seinen Zuspruch:
„Ich bin da – trotzdem! Fürchte dich nicht.“
Mit herzlichen Grüßen,
Ihre Pfarrerin
Anne Waßmann-Böhm